Es ist schon wieder einige Wochen her, dass ich von der „Insel der Götter“, Bali, zurück bin. Die Zeit dort hat etwas in mir verändert. Obwohl es nur 14 Tage waren. Zeit kann manchmal sehr relativ sein. Mein Herz und meine Seele haben viel Inspiration und Nahrung bekommen, um meine ziemlich leeren Speicher wieder aufzufüllen. Was aber trieb mich überhaupt nach Bali und auf welche Abenteuer würde ich dort stoßen?
Schon seit Jahren wollte ich eine Fernreise in ein spirituelles, farbenfrohes und vor allem friedliches Land machen. Es sollte möglichst weit enfernt von meiner Heimat sein, mit einer komplett unterschiedlichen Kultur. Und da ich dorthin unbedingt alleine reisen wollte, war es mir wichtig, mich als Frau frei und sicher bewegen zu können. Inspiriert durch eine Instagram-Bekannte, die seit einiger Zeit auf Bali lebt und täglich unterhaltsame Videos und wunderschöne Bilder postet, wurde mir diese Insel im Indischen Ozean immer vertrauter.
Das alles geschah bereits Anfang des Jahres. Ich recherchierte einschlägige Blogs, kaufte mir eine Bali-DVD und gleich drei unterschiedliche Reiseführer, die jeweils einen anderen Fokus auf einen erfüllten Urlaub legten. Schnell wurde mir klar, dass das meine perfekte Insel ist. Gründe dafür gibt es unzählige. So ist beispielsweise die Natur sehr abwechslungsreich und kreiiert einen wahren Rausch an Eindrücken: üppiges Grün der Reisterrassen, Kokospalmen, herrliche Pflanzen in einer unglaublichen bunten Vielfalt, traumhafte Sandstrände in allen möglichen Farbnuancen, atemberaubende Vulkane, Flüsse und berührende Sonnenauf- und untergänge. Was mir auch gut gefallen hat, ist die große Auswahl an einfachen, extrem leckeren und frischen Gerichten. Und als großer Papaya-Fan kam ich mit herrlich schmackhaften Smoothies oder Fruitbowls immer auf meine Kosten.
Mehr als 90 Prozent der Balinesen sind Hindus, für mich ein Synonym harmoniesuchender, fröhlicher Menschen, die an die Kraft des Karmas glauben und mit ihrer toleranten Art für eine unglaublich relaxte Stimmung sorgen. Was ich im Vorfeld ebenfalls gelesen hatte, war, dass sich auf Bali Menschen aus der ganzen Welt treffen würden. Manchen davon haben eine bestimmte Vision oder einen Herzenswunsch, der sie auf diese Insel führt. Aufgrund ihrer geographischen Nähe, ist sie besonders bei Australiern beliebt. Allerdings tummelten sich dort auch viele Amerikaner, Kanadier, Europäer und Japaner. Also ein herrlicher Mix unterschiedlichster Menschen, die sich von ihren Vorlieben und Wünschen teilweise stark unterschieden. So gab es beispielsweise die klassischen Pauschal-Touristen, die tagsüber regungslos am Strand liegen, um dann abends feiern zu gehen und Party zu machen.
Mich zog es allerdings zu Menschen, die hier nicht nur eine schöne Zeit verbringen wollen, sondern auch mit einem speziellen Anliegen hierher kamen. Genauso wie ich. Mein Plan war, zunächst zwei Tage in der Nähe des Flughafens in Kuta zu verbringen, um mich in Ruhe zu akklimatisieren. Danach sollte es für fünf Tage ins Landesinnere, nach Ubud, gehen, um schließlich die restlichen fünf Tage in einem Yoga-Retreat zu verbringen. Und genau diese Reihenfolge war die richtige für mich.
Nach einer langen Anreise mit rund 17 Stunden Flug, plus Wartezeiten, war ich froh, erst Mal anzukommen. Ich bummelte durch Kuta und war von der Hektik, dem Krach und Dreck ziemlich enttäuscht. Keine Spiritualität, Inspiration oder Entspannung in Sicht. Stattdessen liefen Touristen aller Nationen lärmend durch die Stadt und ich hatte das Gefühl am falschen Ort zu sein.
Witzigerweise hat sich in späteren Gesprächen mit anderen Reisenden herausgestellt, dass die meisten Kuta wegen seiner Nähe zum Flughafen für die erste Zeit wählten und genauso enttäuscht waren wie ich. Umso mehr war ich von meinem nächsten Aufenthalt in Ubud geflasht.
2 Kommentare
Can
9. Oktober 2018 at 21:29Esoterik – ohne th ; )
Suzanne
10. Oktober 2018 at 12:13Dankeschön 🙂