Erst musste ich mich selbst fast ein bisschen überreden. Eigentlich komisch, weil ich beim Radeln ja immer Kraft tanke. Egal, die Natur hat mich dann doch so laut gerufen, dass ich meine Fahrradklamotten, Schuhe, Helm, Trinkflaschen, Rucksack & Co. zusammengepackt habe. Draußen kletterte das Thermometer mittlerweile schon auf 24 Grad und es war Zeit, zur S-Bahn zu radeln. Mit der S 8 ging es zur Endstation nach Herrsching am Ammersee.
Für mich lief die Route jedoch weiter nach Weilheim, ins Voralpenland. Dieser Weg hat immer etwas Magisches. Entlang der Ammer, die kraftvollen Alpen im Blick und mittendrin die Zugspitze. Ein herrliches Bild, das mein Herz immer wieder tanzen lässt.
Nach rund 12 Kilometern zweigte die Strecke rechts ab und führte durch das mir unbekannte Weilheimer Moos, entspannt nach Wessobrunn. Ein traumhafter Radlweg, entlang eines kleinen Badesees. Vorbei an dichten Maisfeldern, eingerahmt von prallen, goldgelben Sonnenblumen. Das war ein herrliches Gefühl. Kaum jemand unterwegs, so als ob sich die Landschaft nur für mich in ihrem schönsten Kleid zeigte.
Als sich allmählich Hunger und Durst meldeten, fand ich zu meinem Glück eine rustikale Holzbank, mitten unter einer prachtvollen Eiche. Belegte Semmeln, Tomaten und frische Gurken schmecken in solch einer Umgebung einfach am besten.
Die restliche Route, der insgesamt 70 Kilometer, radelte ich durch kleine, malerische Orte, vorbei am berühmten Kloster St. Ottilien, um schließlich in Geltendorf mit der S-Bahn Richtung Heimat zu fahren. Völlig entspannt und mit mir im Reinen, saß ich da, schloss meine Augen und spürte, wie Glücksgefühle durch meinem Körper schwebten.
Was für ein wundervoller Tag!
Weilheimer Moos-Tafel Radlweg entlang von Sonnenblumen-Asphalt
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